Momentaufnahmen des Sprachalltags

Das Wort von Petra Sonntag

Hilfe, mein Tee spricht mit mir!

Ich weiß, wir leben in einem Zeitalter der Sinnsuche und Neuorientierung. Wir lechzen nach Leitplanken, Leuchttürmen und Lehrmeistern, die uns helfen, gesellschaftliche und technische Umbrüche zu verstehen und zu verarbeiten. Wir verzeichnen zudem wachsende Zahlen von...

mehr lesen

Schon apphängig oder noch unabhängig?

Die Vorschläge für das Jugendwort 2017 sind so verschieden wie erhellend: von „Fernschimmeln“, also nicht am gewohnten Platz chillen, über „Napflixen“ – ein Nickerchen machen und dabei einen Film laufen lassen – bis „unlügbar“ reichen die Neogolismen unseres...

mehr lesen

Selbstverständlich…

In unseren Tagen steht das Individuum sprachlich stets im Fokus. Das „Selbst“ ist eine geradezu inflationär verwendete Vorsilbe für Zustände, die sich aufs Ich beziehen. Von gängigen Angeboten wie Selbstbedienung und Selbstabholung einmal abgesehen, ist unser...

mehr lesen

Manchmal genügt ein Wort…

Weiberabend. Ich habe an meinem Tisch sehr unterschiedliche Frauen versammelt, manche trennen fast 20 Jahre. Was die überwiegende Mehrheit eint, sind Kinder. Doch ich möchte vermeiden, dass sich die Gesprächsthemen auf die drei K`s – Kinder, Kerle, Karriere –...

mehr lesen

Vollmundige Versprechen

Wer als Frau in die Jahre kommt, hat den zweifelhaften Vorzug, von seinen Mitmenschen mit Pflegeprodukten bedacht zu werden, die den Alterungsprozess verlangsamen sollen. Ich bin ziemlich sicher, dass kein Mann ab 40+ auf seinem Gabentisch so viele Wunder...

mehr lesen

Smombie? Smazophrenie!

Der Langenscheidt Verlag hat das Jugendwort des Jahres 2015 gekürt: „Smombie“ – die Kombination aus Smartphone und Zombie. Weil ein „Smombie“ wie ferngesteuert durch die Welt rennt und nur noch auf sein Mobiltelefon starrt. Stimmt, solche Gesellen begegnen mir auch...

mehr lesen

Die Vertreibung aus der Komfortzone

Für die Menschen, die zu uns aus Syrien oder Afghanistan kommen, ist es eine Flucht aus der Zerstörung ins gelobte Land. Für uns hingegen ist die Flüchtlingswelle wie eine Vertreibung aus dem Paradies, das wir als solches längst nicht mehr wahrgenommen haben. Niemand...

mehr lesen

„Jetzt sage ich erstmal: Tschüs!“

Eine ältere Familienangehörige liegt im Sterben. Es gilt, Abschied zu nehmen. Der Besuch am Sterbebett ist kein leichter Gang, kostet durchaus ein wenig Überwindung. In welchem Zustand wird sich die Sterbende befinden, was sagt man bei dieser Begegnung? Sterben ist...

mehr lesen

Währungsunion?

Sprache ist ein bewährtes Mittel der Kommunikation, quasi die Währung des gegenseitigen Verständnisses. Doch von einer einheitlichen Währung sind wir in unserer Republik sprachlich weit entfernt. Glauben Sie nicht? Dann versuchen Sie mal, als Norddeutscher eine...

mehr lesen